Donnerstag, 31. Mai 2012

Rechtsgrundlage, Zielsetzung, Leitbild Krippe

Da in der neuen Prüfungsstruktur für Bayern vorgegeben ist, auch was zur Rechtsgrundlage, der Zielsetzung und dem Leitbild der jeweilig verlangten Einrichtung zu schreiben, beginne ich hier mal mit der Kinderkrippe.

Rechtsgrundlage

Rechtsansprüche auf Tagesbetreuung von Kindern unter 3 Jahren sind im SGBVIII (Achtes Sozialgesetzbuch, auch Kinder- und Jugendhilfegesetz KJHG) beschrieben und festgelegt. Der entsprechende Artikel ist §24 SGBVIII, Abs. 2 ("Für Kinder im Alter unter 3 Jahren ist ein bedarfsgerechtes Angebot an Plätzen in Tageseinrichtungen und in der Kindertagespflege vorzuhalten.")

Das Tagesbetreuungsausbaugesetz (TAG) und das Kinderförderungsgesetz (KiföG) legen einen Rechtsanspruch auf Betreuung für Kinder unter 3 Jahren, bis zum Jahr 2013 fest und stärken auch die Kindertagespflege. 2013 soll für jedes dritte U3-Kind ein Betreuungsplatz geschaffen werden und es wird ein Rechtsanspruch für alle Kinder ab dem 2. Lebensjahr eingeführt.

Die Öffnungszeiten einer Kinderkrippe erstrecken sich in der Regel von 7:00 Uhr bis 17:00 Uhr.

Zielsetzung

§1 SGBVIII Recht auf Erziehung
Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit.

§22 Grundsätze der Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen
Tageseinrichtungen für Kinder und Kindertagespflege sollen
- die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit fördern
- die Erziehung und Bildung in der Familie unterstützen und ergänzen
- den Eltern dabei helfen, Erwerbstätigkeit und Kindererziehung besser miteinander vereinbaren zu können

Der Förderauftrag umfasst
- Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes
- bezieht sich auf die soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung
- orientierende Werte sollen vermittelt werden
- Förderung soll sich orientieren am Alter, Entwicklungsstand, den sprachlichen und sonstigen Fähigkeiten des Kindes, der Lebenssituation, den Interessen und Bedürfnissen des Kindes und soll die ethnische Herkunft berücksichtigen

Leitbild

- Kinderkrippe ist eine familienergänzende Tageseinrichtung
- Erziehungsziel: altersentsprechende Förderung, Unterstützung und Stärkung des Kindes in verschiedenen Bereichen
- das Wohl des Kindes steht im Mittelpunkt
- wertschätzende und achtsame Haltung gegenüber dem Kind erbringen

Mittwoch, 30. Mai 2012

Kindgerechter Tagesablauf (Krippe)

1. Kindgerechte individuelle Tagesgestaltung
- Rituale sind immer wiederkehrende, vertraute Abläufe, die Halt, Geborgenheit und Orientierung bieten, Kinder stark machen und helfen, sich im Leben zurechtzufinden und den Alltag zu bewältigen
- Bereiche für Rituale in der Krippe:
* Ankommen und Abschied (individuell, zeigt Wertschätzung)
* beim Essen (Tischgebet, Spruch)
* geregelter Jahreskreis und Jahresfestgestaltung
- Rituale sind nicht starr, sondern werden flexibel an die individuellen Bedürfnisse der Gruppe angepasst
- Tagesablauf muss an die Bedürfnisse der Gruppe angepasst werden
- Schlafens- und Essenszeiten flexibel gestalten (wenn Kind schon früher müde ist, darf es vor der üblichen Mittagsschlafzeit ins Bett gehen)
- Wickeln sollte nach Bedarf und nicht nach der Uhr geschehen

2. Mahlzeiten und Ernährung
- vollwertige (ausgewogene, gesunde) Ernährung ist vorzuziehen
- Essen und Trinken Nahrungsaufnahme und Bedürfnisbefriedigung
- 1. LJ: Nahrungsaufnahme = Wärme, Zuwendung, Geborgenheit
- Erleben von Gemeinschaft und Erlernen von Esskultur
- Selbstständigkeit fördern durch alleiniges Entscheiden (was esse ich, wieviel?) und aktives Mitmachen (Essen verteilen, Tisch decken und abräumen, selber essen lassen)

- Grundsätze der kindlichen Ernährung:
* max. 2mal in der Woche Fleisch oder Fisch
* täglich frisches Obst und Gemüse zur Verfügung stellen
* möglichst viele Produkte aus biologisch-dynamischem Anbau
* kein Industriezucker oder sparsame Nutzung von Zucker und Gewürzen
* Calciumbedarf des Kindes decken
* ausreichendes und abwechslungsreiches Getränkeangebot

!! bei Allergien oder U1-Kindern Ernährung mit den Eltern abstimmen !!
!! gute und regelmäßige Ernährung ist Voraussetzung für körperliche und geistige Entwicklung, für Lernen und Schulerfolg !!

3. Pflege und Sauberkeitserziehung
- bei der Pflegehandlung geht es in hohem Maße auch um die Beziehungsgestaltung
- pflegerische Tätigkeiten, begleitet von großem Einfühlungsvermögen sind individuell gestaltet und Basis für pädagogische Bildungsprozesse
- Kind wird bei pflegerischen Handlungen nicht als Objekt gesehen und behandelt
- Kind erlebt Körperpflege als alltägliche Normalität
- Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten (Wie wasche ich gründlich meine Hände?) sowie Vorbildfunktion Erwachsener
- Sauberkeitserziehung erfolgt ohne Zwang, in einer angstfreien und lustvollen Atmosphäre
- ErzieherIn geduldig und verständnisvoll
- gelegentliche Rückfälle beim Trockenwerden bewusst wahrnehmen aber nicht überbewerten (schwächt Selbstvertrauen)
- eventuelle Schamgefühle der Kinder berücksichtigen

4. Ausruhen und Schlaf
- ausreichender Schlaf als Voraussetzung für die gesunde Entwicklung des Kindes
- individuelles Schlafbedürfnis
- Schlafraum mit entspannter, ruhiger Atmosphäre; Schlafbegleitung durch Rituale (Singen, Musik hören)
- Kind soll Schlafen als schön und beruhigend empfinden
- eigener Schlafplatz mit persönlichen Gegenständen (zB. Kuscheltier, evtl. eigene Bettwäsche)
- ErzieherIn legt sich zusammen mit den Kindern hin, ohne einzuschlafen (Infos über Schlafgewohnheiten, Entspannung, vermittelt Ruhe und Sicherheit)
- für Vertretungen sollten die individuellen Schlafgewohnheiten an einer Pinnwand notiert werden oder in einem Mitteilungsbuch oder Gruppentagebuch

Bedürfnisse von Kleinkindern

Es folgt eine Auflistung der Grundbedürfnisse von Kleinkindern, in 4 Bereiche unterteilt.

Emotionale Grundbedürfnisse
- verlässlich verfügbare (Körper-) Nähe
- konstante Bezugsperson
- Sicherheit, Geborgenheit
- Empathie (Einfühlungsvermögen) der Bezugspersonen
- Antizipieren (wissen, womit man zu rechnen hat)
- emotionale Wärme und Wertschätzung
- Gefühle (Freude und Zufriedenheit, Trauer und Ärger) ausdrücken dürfen und verstanden werden

Körperliche (vitale) Grundbedürfnisse
- Bewegungsherausforderungen
- Bewegungsfreiraum un Bewegungsräume
- Basisversorgung (ausreichend, Essen, trinken, Kleidung, Schlaf)
- vollwertige Ernährung
- vorausschauende Gesundheitsvorsorge
- Pflege, die sensibel gestaltet ist
- Wechsel von Ruhe / Entspannung und Aktivität


Soziale Grundbedürfnisse
- selbst Einfluss nehmen
- Partizipation (eigenständige Beteiligung)
- sich sicher orientieren
- Wahrnehmung und Anerkennung als einzigartige Persönlichkeit
- sich gemocht und dazugehörig fühlen

Kognitive Grundbedürfnisse (Lernen, Erinnern, Denken)
- Freiraum zum Forschen und Entdecken
- abwechslungs- und anregungsreiche Lernumgebung
- Ansprache auf Augenhöhe
- Antworten auch auf Fragen ohne Worte
- Grunderfahrungen mit Ereignissen, Dingen und Materialien
- kompetente Erwachsene als Vorbilder
- andere Kinder als Mitmacher und Feedback-Geber

Bedeutung der individuellen Eingewöhnung (Krippe)

Von der Mutter-Kind-Bindung zur Bezugserzieherin-Kind-Beziehung

- der Übergang in die Krippe wird gemeinsam von den Eltern, dem Kind und der Bezugserzieherin gestaltet
- die Eingewöhnungsphase sollte behutsam, positiv und individuell gestaltet werden
- Eingewöhnung geschieht elternbegleitend, bezugspersonenorientiert und abschiedsbewusst

Elternbegleitet
* Elternteil als emotionale Basis und "sicherer Hafen", um die neue Umgebung und die Bezugserzieherin kennenzulernen

Bezugspersonenorientiert
* Bezugserzieherin widmet sich ganz dem Kind, versucht eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen
* Ziel: Bezugserzieherin wird zur sicheren basis für das Kind

Abschiedsbewusst
* klare Gestaltung des Abschieds wichtig
* Rituale als Hilfe
* Kind soll bewusst werden, dass Elternteil zurückkommt

Ziel einer individuellen, begleiteten Eingewöhnung:
- Kind kann, ausgehend von der sicheren Basis seiner primären Bindungsperson, zu seiner Bezugserzieherin Vertrauen fassen und die zunächst fremde Umgebung der Einrichtung erkunden

!! Erzieher bauen keine Bindungen zum Kind auf, sondern Beziehungen !!


Anzeichen einer gelungenen Eingewöhnung:
- Kind sucht aktiv Trost bei der Bezugserzieherin und wird von dieser getröstet

!! Erzieher-Kind-Beziehungen sind nicht von der Qualität der Mutter-Kind-Bindung abhängig und können die Beziehung zur Mutter auch nicht ersetzen !!
!! ErzieherInnen steht es nicht zu, die Bindungsqualität zwischen einem Kind und seinen primären Bezugspersonen zu beurteilen !!

Eigenschaften der Erzieher-Kind-Bindung
* Zuwendung (Interaktion, Bedürfnisbefriedigung, Wertschätzung, Empathie)
* Sicherheit (Kind fühlt sich sicher, fasst Vertrauen, lässt sich trösten)
* Stressreduktion (bei Ängsten / Problemen durch Spiegeln, aktives Zuhören, Handeln)
* Explorationsverhalten unterstützen
* Assistenz bei Grenzen (was darf das Kind, wo sind räumliche Grenzen, Grenzen bei Werten / Normen)

- die Bezugserzieherin wird vom Kind meist vor allen anderen Betreuungspersonen bevorzugt
- ein Verlust (zB. durch Mutterschaft, längere Krankheit, Arbeitsplatzwechsel) wäre ein emotional sehr belastendes Ereignis für das Kind; wiederholt sich der Verlust, kann das Auswirkungen auf die Bereitschaft zum Aufbau einer vertrauensvollen Erzieher-Kind-Beziehung haben;


Aufgaben einer Krippenerzieherin bei der Betreuung von U3-Kindern
1. Lebensjahr
- auf kindliche Signale achten (kann sich sprachlich noch nicht ausdrücken)
- eigenen Schlafrhythmus berücksichtigen
- Beziehungsaufbau über Pflegesituation
- prompte Reaktion bei Bedürfnisbefriedigung (Bindungssystem wird in kurzen Abständen aktiviert)

2. Lebensjahr
- Sicherheit in der Fremdelphase bieten
- Entwicklung des Ich Bewusstseins unterstützen
- Unterstützen im Umgang mit aggressiven Verhaltensweisen und negativen Gefühlen (Ärger, Wut)
- Akzeptieren des kindlichen Gemütszustandes
- Unterstützen bei beginnender Autonomiephase

3. Lebensjahr
- Autonomiephase unterstützen
- zielkorrigierte Partnerschaft: Beziehungsgestaltung durch das Kind zulassen
- Explorationsverhalten unterstützen
- bewussten Abschied von der Krippe vorbereiten (mit Kind und Eltern gemeinsam)

INFANS Eingewöhnungsmodell

Das INFANS Eingewöhnungsmodell, auch Berliner Modell wurde entwickelt von Laewen und Andres.
Das Modell teilt die Eingewöhnungszeit, die sich über einen Zeitraum von 1 bis 4 Wochen erstreckt, in 5 Phasen auf.

1. Phase: Erstkontakt
- Eltern werden über den Ablauf und die Bedeutung des begleitenden Eingewöhnens informiert
- Hinweis an die Eltern, dass diese die Hauptbindungspersonen bleiben
- Ziel: Trennungsängste der Eltern zu mildern

2. Phase: dreitägige Grundphase
- Kind hält sich mit einem Elternteil für 1-2h in der Krippe auf
- es findet in diesen Tagen kein Trennungsversuch statt

- Mutter (oder auch Vater):
* eher passiv, drängt Kind nicht
* akzeptiert, wenn Kind Ihre Nähe sucht
* ist der "sichere Hafen" zu dem das Kind bei Unwohlsein oder Überforderung zurückkehren kann
* sollte sich nicht anderweitig beschäftigen, sondern ihrem Kind die volle Aufmerksamkeit schenken

- Bezugserzieherin:
* vorsichtige Kontaktaufnahme ohne Drängen, durch Spielangebote oder Beteiligung am kindlichen Spiel
* Beobachtung des Verhaltens zwischen Mutter und Kind

3. Phase: Trennungsversuch am 4. Tag
- in dieser Phase wird eine vorläufige Entscheidung über die Dauer der Eingewöhnung getroffen
- einige Minuten nach dem Ankommen verabschiedet sich Mutter bewusst vom Kind und verlässt den Raum, verbleibt aber in der Krippe
- Bezugserzieherin beobachtet kindliche Reaktion bei Verabschiedung und Wiederkehr der Mutter (Frage: in welchem Maß benötigt Kind die Anwesenheit der Mutter?)

* Kind reagiert eher gleichmütig, zeigt weiterhin Explorationsverhalten, bleibt ansprechbar -> Ausweitung der Trennung auf 30min
* Kind weint, lässt sich durch die Bezugserzieherin aber rasch beruhigen -> Ausweitung der Trennung auf 30min
* zeigt das Kind Anzeichen von Erschöpfung, wird der Trennungsversuch abgebrochen
* Kind wirkt bei Weggang der Mutter verstört (erstarrte Körperhaltung) oder weint untröstlich, wird der Trennungsversuch abgebrochen

- kürzere Eingewöhnung (etwa 6 Tage):
*  klare Versuche der Kinder, selbst mit Belastungssituationen fertig zu werden
* Kind wendet sich dabei nicht an den begleitenden Elternteil
* Kind zeigt eventuell sogar Widerstand  gegen  ein  Aufnehmen
* Kind zeigt wenige  Blickkontakte  zu  Mutter
* Kind zeigt seltene oder gar keine, oft eher zufällig wirkende Körperkontakte zur Mutter


- längere Eingewöhnung (etwa 2-3 Wochen):
*  häufige Blickkontakte zu Mutter
* offene und unbefangene Annäherungen bis zum Körperkontakt während der ersten drei Tage und bei Rückkehr von Mutter nach der ersten Trennung
* nach Abbruch sollte mit dem nächsten Trennungsversuch einige Tage gewartet werden

4. Phase: Stabilisierungsphase
- Bezugserzieherin übernimmt im Beisein der Mutter immer mehr die Versorgung des Kindes (Füttern, Wickeln, sich als Spielpartner anbieten)
- Mutter überlässt es immer öfter der Erzieherin, auf die Signale des Kindes als erste zu reagieren
- Mutter hilft nur noch, wenn das Kind die Bezugserzieherin noch nicht akzeptiert
- bei kürzerer Eingewöhnung wird die Trennungsphase zeitlich ausgeweitet, am 5. und 6. Tag ist die Anwesenheit der Mutter in der Krippe notwendig, um bei Bedarf in den Gruppenraum geholt zu werden
- bei längerer Eingewöhnungszeit findet erst am 7. Tag ein erneuter Trennungsversuch statt
- Mutter entwickelt mithilfe der Bezugserzieherin ein kurzes Abschiedsritual, um die tägliche Trennung zu erleichtern

5. Phase: Schlußphase
- Mutter hält sich nicht mehr in der Krippe auf, ist aber jederzeit für den Notfall erreichbar
- Eingewöhnung gilt als abgeschlossen, wenn das Kind die Bezugserzieherin als "sichere Basis" akzeptiert und sich von ihr trösten lässt
- Kind hat das Recht bei Weggang der Mutter zu protestieren (Bindungsverhalten zeigen), es lässt sich aber von der Bezugserzieherin rasch beruhigen und wendet sich den Aktivitäten im Gruppenraum zu

!! Die Eingewöhnung verlangt von den Kindern eine hohe Anpassungsleistung. Es reagiert manchmal darauf mit starker Müdigkeit in der ersten Zeit nach dem Aufenthalt in der Krippe. Eltern sollten informiert werden, dass dies eine ganz normale Reaktion des Kindes ist. Idealerweise besucht das Kind in der dersten Zeit höchstens halbtags die Krippe !!


Entwicklung der Geschlechtsidentität im Krippenalter

- durch Experimente hat man herausgefunden, dass Kinder bereits sehr früh Unterschiede zwischen den Geschlechtern wahrnehmen

3 - 6 Monate
* Unterscheidung von weiblichen und männlichen Stimmen

9 - 12 Monate
* Unterscheidung von männlichen und weiblichen Gesichtern
* Zuordnung von Stimmen zu den Gesichtern

10 - 14 Monate
* Kind betrachtet in Filmen das eigene Geschlecht länger

bis 24 Monate
* Unterscheidung zwischen "weiblich" und "männlich" möglich
* ungefähre Zuordnung von Gegenständen und Verhaltensweisen zum jeweiligen Geschlecht
* zum Geschlecht passendes Spielzeug wird bevorzugt
* eigenes Geschlecht kann noch nicht kategorisiert werden
* Differenzierung durch äußere Merkmale (Haarlänge, Kleidung), noch nicht durch die Geschlechtsorgane

bis 36 Monate
* noch kein Verständnis dafür, dass das Geschlecht unveränderlich ist und ein Leben lang beibehalten wird (Geschlechtskonstanz)
* begrenztes Wissen über die Verhaltensunterschiede der Geschlechter


Geschlechterbewusste Erziehung

- Kinder müssen unterstützt werden, ihre eigene Geschlechtsidentität ohne einengende Zuschreibungen zu entwickeln
- Entwicklungspotenziale von Jungen und Mädchen unabhängig von der Geschlechtstypisierung fördern
- Erziehung zu geschlechtsstrereotypem Rollenverhalten oft unbewusst; Bewusstmachung und Reflexion unerlässlich für eine Erziehung zur Gleichberechtigung
- bei Mädchen oft keine direkte Benennung der Geschlechtsorgane, sondern nur eine Defizitbenennung (kein Penis); in Zusammenarbeit mit den Eltern sollte auf dieses Thema behutsam eingegangen werden

Prinzipien einer "geschlechtergerechten" Erziehung:
*  Mädchen und Jungen sind gleichwertig und gleichberechtigt, aber nicht gleich
* Gemeinsamkeiten der Geschlechter (Intelligenz, Fähigkeiten, Persönlichkeit, Begabungen) sind größer als die Unterschiede zwischen ihnen
* soziales Geschlecht ("gender") ist das Ergebnis sozialer Interaktionen und somit flexibel und veränderbar, nicht stabil
* beide Geschlechter werden benachteiligt (durch Stereotypisierungen und pädagogische Praktiken)


Geschlechtsbewusste pädagogische Grundhaltungen
* Hinterfragen von Verallgemeinerungen wie "typisch Junge" oder "typisch Mädchen"
* Kinder sowohl als Mitglied ihrer Geschlechtergruppe, als auch als Individuen sehen
* Jungen und Mädchen erfahren zeitlich und qualitativ die gleiche Zuwendung und Aufmerksamkeit
* gleicher Zugang und gleiche Teilhabe von Jungen und Mädchen an allen Lerninhalten und Lernräumen
* Leistungen von Jungen und Mädchen werden gleichermaßen gewürdigt
* bewusste Auswahl von Medien, da oft die Hauptrollen von Jungen dargestellt werden
* Balance finden zwischen gleichgeschlechtlichen Spiel- und Lerngruppen undgemischten
* auf Abbau von Statusunterschieden achten
* in Rollenspielen dazu ermutigen, Geschlechterrollenstereotypen zu überwinden (Mädchen als Feuerwehrfrau, Jungen versorgen das Baby)
* Sicherstellen, dass es zu keiner Diskriminierung und Ausgrenzung kommt, wenn sich Kinder "geschlechtsuntypisch" (Stereotypen) verhalten, also Jungen zB. gern mit Puppen spielen
* beim Sprechen darauf achten, zwischen männlicher und weiblicher Form bewusst abzuwechseln
* Austausch mit den Kindern über die verschiedenen Geschlechter


Was eine Erzieherin/ein Erzieher beachten sollte:
* Fachwissen über die Entwicklung der Geschlechtsidentität erlangen
* Selbstreflexion und Gespräche im Team
* geschlechtsbezogene Normen, Werte, Traditionen und Ideologien hinterfragen (zB. Jungen kämpfen gern, Mädchen interessieren sich nicht für Technik)
* Auseinandersetzung mit dem Berufsfeld der Erzieherin und den damit verbundenen Stereotypen (zB Feminisierung der frühen Kindheit)
* Reflexion der Bedeutung des erwachsenen Vorbildes in der Einrichtung
* langfristige Elternarbeit (Situation von Vätern und Müttern berücksichtigen, sie nicht nur als die Eltern sehen; auch andere Lebenssituationen, zB. Alleinerziehende und andere Kulturkreise berücksichtigen)



U3-Kinder mit Behinderung

- die freundliche, positive Grundstimmung von Säuglingen stellt eine Schutzfunktion dar, um nicht übersehen zu werden
- die sichtbare Behinderung von Kindern nennt man Stigma
- Eltern sind ebenso betroffen wie die Kinder selbst, sie leiden mit
- Schwierigkeiten für Eltern mit einem behinderten Kind:
   * am Anfang haben sie ihr "Schicksal" oft noch nicht akzeptiert, können damit noch nicht umgehen
   * Mitleid mit dem Kind und sich selbst
- wenn Eltern die Behinderung als Chance sehen, können auch die Kinder die Behinderung gut akzeptieren
- je früher die Eltern die Krise der Akzeptanz bewältigen, desto leichter gelingt dem Kind eine gute Identitätsentwicklung
- Kinder entwickeln Mechanismen, um mit ihren Stigmata umzugehen (zB. offener Umgang mit der Behinderung, direkte Konfrontation der Umwelt, aber auch Verleugnung, Verstecken)
- Gefahr der Generalisierung des Stigmatas auf das ganze Kind möglich ("Ich bin nicht liebenswert."), Kind zieht sich zurück, wird einsam
- Umgang des Kindes mit der Behinderung abhängig von Temperament, den Bindungs- und Beziehungserlebnissen und den Schutzfaktoren

3 Kategorien von Schutzfaktoren


Persönliche Merkmale
* freundliche, positive Grundstimmung
* sicheres Bindungsverhalten
* hohe "Effizienzerwartung" als Motivation zur Bewältigung von Aufgaben
* realistischer Umgang mit Situationen und Problemen
* hohe soziale Kompetenzen (Empathie, Konfliktlösefähigkeit, Unterstützung einfordern)
* gesunde Portion an Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl


Schützende Faktoren in der Familie
* primäre Bezugsperson auf die sich das Kind verlassen kann
* Erziehungsstil der Unabhängigkeit und Eigenverantwortlichkeit ermöglicht
* Gefühle dürfen ausgedrückt werden


Schützende Faktoren außerhalb der Familie
* stabile Freundschaften
* Erwachsene als Unterstützer
* Unterstützung in der Tageseinrichtung oder Schule (angemessene Lernanforderungen, klare Regeln, Verantwortungsübernahme, positive Verstärkung von Leistung und Verhalten)
* sensible Öffentlichkeit für das Thema Behinderung

- Kinder mit Behinderung werden von den Eltern oft selbst betreut (aus Verzweiflung, Scham)
- dadurch können die Kinder keine wichtigen Erfahrungen machen und erfahren eine "einseitige Welt"
- weitere Bezugspersonen sind aber wichtig, da Eltern oft lange mit der Bewältigung ihrer eigenen Krise beschäftigt sind
- behinderte Kinder sollten differenziert und feinfühlig begleitet werden, sie sollen als ganze Person, vor allem auch mit ihren Kompetenzen und Fähigkeiten angenommen werden um ihr "Anders-sein" zu akzeptieren
- Resilienzentwicklung ist bei diesen Kindern besonders wichtig für ihre Entwicklung, da sie oft mehr und anstrengender Lernen müssen als andere Kinder und dabei häufiger misserfolge zu verzeichnen haben; außerdem sind auch sie konfrontiert mit Krisen, Brüchen und Übergängen

Begriff: Resilienz (Unverletzlichkeit)
Resilienz beschreibt die Fähigkeit von Menschen, erfolgreich mit belastenden Lebenssituationen umgehen zu können und sich trotz massiver psychischer Belastungen und widrigster Lebensumstände zu gesunden Erwachsenen zu entwickeln.
Resilienz ist variabel, Risiko- und Schutzfaktoren befinden sich in einem emfindlichen Gleichgewicht.



Kognitiv-sprachliche Entwicklung (0 - 3)

Im folgenden möchte ich einen groben Überblick  über die kindliche Entwicklung im Krippenalter (0 - 3 Jahre) geben, und zwar im kognitiv-sprachlichen Bereich.

0 - 3 Monate:
* Kind nimmt Sinnesreize aus der Umwelt auf
* erste Dialoge durch differenziertes Weinen und darauf folgende unmittelbare Bedürfnisbefriedigung durch Bezugsperson
* 4. - 6. Woche: erstes "soziales Lächeln"


3 Monate:
* sich bewegende Objekte werden mit den Augen verfolgt (zB. Mobile)
* Äußerung durch sprachähnliche Laute


6 Monate:
* Kind lernt zunehmend durch Beobachtung
* Erforschen von Gegenständen und Suche nach versteckten Gegenständen
* "Kuckuck" - Spiel möglich
* spricht erste Doppelsilben (ma-ma, pa-pa)


8 Monate:
* volle Entwicklung der Sehfähigkeit abgeschlossen
* unterschiedliche Strategien im Spiel, um Ziel zu erreichen
* motorisch kontrolliertes Handeln (kognitiver Vorgang)
* Silben werden aneinandergereiht (wau-wau)


12 Monate:

* natürliches Neugierverhalten wird ausgelebt
* ausgiebiges Erforschen der nahen Umwelt
* Zusammenhänge werden erkannt (Ursache-Wirkungs-Prinzip)
* ca 150 Wörter werden verstanden
* einfache Bilderbücher werden interessiert betrachtet
* Parallelspiel in der Gruppe entwickelt sich

18 Monate:

* Handeln aufgrund innerer Vorstellungen
* So-tun-als-ob-Spiele (zB. in der Puppenecke) werden interessant
* aktive Sprache beginnt, bis hin zur "Sprachexplosion"
* gegen Ende des 2. LJ: Zwei- bis Dreiwortsätze

ab 24 Monate:
* Vorstellung von sich als eigenständige Person
* Drei- bis Fünfwortsätze
* Kind kann "ich" sagen
* beginnendes Symbolspiel, aus dem sich das soziale Rollenspiel entwickelt

Motorische Entwicklung (0 - 3)

Im folgenden möchte ich einen groben Überblick  über die kindliche Entwicklung im Krippenalter (0 - 3 Jahre) geben, und zwar im motorischen Bereich.

0 - 3 Monate:

* Bewegungen sind reflexartige Reaktionen auf äußere Reize (Greifreflex, Saugreflex)
* vom ersten Tag an lernt es seine Bewegungen zu koordinieren und seinen Körper kennen

3 Monate:

* das Kind kann in Bauchlage sicher seinen Kopf heben und sich auf die Unterarme abstützen
* Spielzeug wird durch Strampeln in Bewegung gesetzt

6 Monate:

* Kind kann frei sitzen und die Balance halten
* es kann gezielt nach Gegenständen greifen, von einer Hand in die andere wechseln und auch willentlich fallenlassen

8 Monate:

* selbstständiges Fortbewegen durch Drehen, Rollen, Robben, sitzend Rutschen oder auch Krabbeln
* Kind greift mit dem "Pinzettengriff" nach Gegenständen (Daumen und Zeigefinger)

12 Monate:
* Kind kann sicher stehen wenn es sich festhält (Wand, Möbel)
* macht erste Schritte, oft mit festhalten
* trinkt aus dem becher, versucht mit Löffel und Gabel zu essen


18 Monate:

* freies Gehen mit sicherer Gleichgewichtskontrolle

ab 24 Monate:
* sicheres Rennen, Hindernissen wird ausgewichen
* lernt Springen, Tanzen, Klettern, Balancieren
* kann runde Formen (zB. Kopffüßler) malen

Sozial-emotionale Entwicklung (0 - 3)

Im folgenden möchte ich einen groben Überblick  über die kindliche Entwicklung im Krippenalter (0 - 3 Jahre) geben, und zwar im sozial-emotionalen Bereich.

0 - 3 Monate:
* Priorität hat die unmittelbare Bedürfnisbefriedigung durch die Bezugspersonen
* Unwohlsein wird durch Weinen ausgedrückt
* kann Augenblinzeln und Zunge herausstrecken nachahmen
* das Urvertrauen entsteht

3 Monate:
* Bezugspersonen sorgen für emotionale Regulierung durch Trösten, Beruhigen, Abschirmen vor zu starken Reizen
* Baby kann bewusst lächeln und reagiert auf Stimmen und Gesichter
* kann ab 4 Monate über Mimik Gefühle ausdrücken

6 Monate:
* Unterscheidung zwischen "ich" und "du"
* es werden fast nur noch bekannte Gesichter angelächelt
* verstärkte emotionale Bindung zu ein oder mehreren Bezugspersonen ("Lieblingspersonen")
* Freude über erweiterte soziale Kontakte

8 Monate:
* deutliche Reaktion auf Trennungssituationen von primären Bezugspersonen (Weinen)
* Unterscheidung zwischen fremden und vertrauten Personen (Fremdeln)
* Trost durch "Übergangsobjekte" (Kuscheltier, Schmusetuch) von anderen Bezugspersonen
* ab 11 M. Protest wenn ihm etwas weggenommen wird

12 Monate:
* Rituale bieten emotionalen Rückhalt, sind von Bedeutung
* Kind sucht Gesellschaft mit anderen Kindern
* Identitätsfindung durch Regulierung eigener und fremder Bedürfnisse
* kann Verhalten Nachahmen (Winken, Klatschen)

18 Monate:
* zeigt beginnendes Mitgefühl (Empathie) für andere
* zeigt Interesse am Helfen und Trösten
* erste Freundschaften entstehen
* erste Trotzreaktionen

ab 24 Monate:
* Kooperation mit anderen für ein gemeinsames Ziel wird möglich
* Spielentwicklung: vom Parallelspiel zum sozialen Spiel
* Streben nach Autonomie (Unabhängigkeit) verstärkt sich
* Trennungen von primären Bezugspersonen werden akzeptiert und angstfrei
* erste Schuldgefühle

Denkentwicklung nach Piaget (0 - 3)

Begriff: Denken
Denken ist ein nicht beobachtbarer psychischer/geistiger Vorgang, in dem Informationen wahrgenommen,
verarbeitet, bewertet und Probleme gelöst, Verhalten und Handeln gesteuert werden.

Piaget hat die Denkentwicklung eines Menschen in 5 Stufen unterteilt, für das Krippenalter relevant sind allerdings nur die ersten drei Stufen.

1. Stufe der sensumotorischen Intelligenz (0 - 2 Jahre)
- Denken ist noch nicht von äußeren Handlungen trennbar
- diese Stufe ist unterteilt in 6 Stadien:
Stadium 1: Betätigung der Reflexe
Stadium 2: Einfache Gewohnheiten
Stadium 3: Aktive Wiederholung
Stadium 4: Verknüpfung von Mittel und Zweck
Stadium 5: Aktives Experimentieren
Stadium 6: Verinnerlichtes Handeln

2. Stufe des symbolischen und vorbegrifflichen Denkens (2 - 4 Jahre)
- Kind entscheidet zwischen realen und nur vorgestellten (symbolischen) Objekten
- Kind kann sich durch Sprache mit der Umwelt verständigen; Begriffe anstelle realer Personen, Handlungen und Objekten
- Objekte und Personen existieren auch weiter, wenn Kind sie nicht mehr sieht (Objekt- / Personenpermanenz)
- Kind vermenschlicht Gegenstände und Sachverhalte


3. Stufe des anschaulichen Denkens (4 - 7 Jahre)

- Denken ist an Anschauung gebunden, direkter Bezug zur Wahrnehmung
- Kind kann nicht mehrere Aspekte gleichzeitig erfassen und nur sichtbaren Verläufen von Ereignissen folgen (Experiment: Flüssigkeitspegel in verschiedenen großen Gläsern)
- kindlicher Egozentrismus (Unfähigkeit, sich in eine andere Person hineinzuversetzen bzw. den Blickwinkel eines anderen einzunehmen)
- Kind lernt mit Zahlenbegriffen umzugehen


Die folgenden Stufen sind für das Krippenalter nicht relevanz, sollen aber dennoch Erwähnung finden:

4. Stufe konkreter Denkoperationen  (7 - 12 Jahre)

5. Stufe formaler Denkoperationen (ab 12 Jahre)

Entwicklung der Sinne

7 Sinnessysteme, unterteilt in Nah- und Fernsinne

Nahsinne
*Geschmackssinn
* Lage- und Bewegungssinn
* Gleichgewichtssinn
* Tastsinn
(die letzten drei sind sog. Basissinne; alle anderen Sinne bauen auf diesen auf; eine eingeschränkte Funktion dieser Basissinne beeinflusst alle anderen Wahrnehmungsbereiche, eine gesunde Entwicklung wird beeinträchtigt)

Fernsinne
* Sehsinn
* Hörsinn
* Geruchssinn

Geschmackssinn
* unterscheidet 4 Geschmacksrichtungen (süß, sauer, salzig, bitter)
* bei Geburt voll funktionsfähig

Lage- und Bewegungssinn
* nimmt Veränderungen der Muskelspannung auf, gibt Informationen über unseren Körper

Gleichgewichtssinn
* ermöglicht aufrechten Gang und Orientierung im Raum
* Voraussetzung für motorische Entwicklung
* im 6. Schwangerschaftsmonat ausgereift

Tastsinn
* nimmt Berührungsreize auf der Haut wahr
* bereits im Mutterleib entwicelt und funktionsfähig

Sehsinn
* nimmt visuelle Reize auf, die ans Gehirn weitergeleitet und dort im ZNS verarbeitet werden
* bei Geburt der am schlechtesten entwickelte Sinn (Sehschärfe und Kontrolle begrenzt)
* mit 2 Monaten kann Säugling deutlich sehen und Farben unterscheiden

Hörsinn
* nimmt Töne, Geräusche und Klänge wahr
* bei Geburt bereits äußerst leitungsfähig
* Säugling erkennt Stimme der primären Bezugsperson

Geruchssinn
* unterscheidet verschiedene Duftstoffe
* bei Geburt voll funktionsfähig

- durch die Sinne wird die Umwelt wahrgenommen
- Wahrnehmung ist die sinnvolle Verarbeitung von Reizen
- Wahrnehmungsstörungen sind Störungen der sinnvollen Verarbeitung von Sinnesreizen
- Sinnesbehinderungen: Sinnesorgane nur eingeschränkt oder nicht funktionstüchtig (zB. Sehbehinderung wie Blindheit, Hörbehinderung wie Schwerhörigkeit oder Gehörlosigkeit)

Entwicklung und Lernen (0 - 3)

Begriff: Entwicklungsaufgaben
Entwicklungsaufgaben sind Aufgaben, die sich in einer bestimmten Lebensperiode eines Individuums stellen. Sie sollten möglichst erfolgreich bewältigt werden, da sie Grundlage für eine gesunde Entwicklung sind.

Entwicklungsaufgaben sind abhängig von:
* physischer Reife (individuelle Leistungsfähigkeit)
* kulturellem Druck
* individueller Zielsetzung / Werte

 Seelische Grundbedürfnisse...
* im 1. Lebensjahr: Bindung
* im 2. & 3. LJ: Autonomie & Kompetenzerleben

Spielen & Lernen = Streben nach Sinn & Erkenntnis

Gehirn = "Sozialorgan"
Lernen und Entwicklung benötigt Austausch und emotionale Beziehung zu einem menschlichen Gegenüber

Begriff: Selbstbildung
= Anteil der Selbsttätigkeit des Kindes innerhalb einer lernkultur, mit dem Ziel, dem Kind Partizipation an der Kultur zu ermöglichen, in die es hineinwächst.

Frühkindliches Lernen
Kind kommt nicht als hilfloses Wesen auf die Welt, sondern ist von Geburt an neugierig und kompetent, ist ein aktiver Lerner und Akteur seiner eigenen Entwicklung.

Gehirnentwicklung beeinflusst durch Umwelteinflüsse und Erfahrungen
* geeignete Lernumgebung schaffen
* vielfältige, ganzheitliche Erfahrungsmöglichkeiten bieten
!! Nur wenn die Aktivität vom Kind ausgeht und eine emotionale Sicherheit spürt, kann frühkindliches Lernen erfolgreich sein.

Einteilung der U3-Kinder:
* 0 - 12 Monate: Säuglinge (besonders auf kontinuierliche, liebevolle Zuwendung einer vertrauten Bezugsperson angewiesen)
* 13 - 24 Monate: Toddler (aktiv, neugierig, motorisch noch nicht ganz sicher, beginnende selbstständige Erkundung, auf Bezugsperson noch verstärkt angewiesen)
* 24 - 36 Monate: Kleinkinder (motorisch bereits sehr selbstständig, können sich sprachlich verständigen, Interaktion mit Gleichaltrigen möglich, Bezugsperson als "sicherer Hafen" bei Kummer oder Überforderung)

Donnerstag, 24. Mai 2012

Vernachlässigt

Huch, hab meinen Blog vor lauter Prüfungsstress etwas vernachlässigt.
Dafür liegen inzwischen 5 Prüfungen hinter mir: Soziologie, Mathematisch-naturwissenschaftliche Erziehung, Ökologie und Gesundheitserziehung, Recht & Organisation und Deutsch.

Die nächste Prüfung ist Pädagogik/Psychologie/Heilpädagogik, also die größte und wichtigste von allen.
Zum Glück starten nächste Woche die Pfingstferien, zwei Wochen Zeit zum intensiven Lernen...