Berufliche
Handlungssituation
Ich
arbeitet als Erzieherin in einer KiTa einer Kleinstadt. Die
Öffnungszeiten sind von 7 Uhr bis 17 Uhr, da viele Eltern
berufstätig sind. Ich betreue zusammen mit einer weiteren Erzieherin
und einer Berufspraktikantin eine Gruppe von 24 Kindern im Alter von
3 bis 6 Jahren. Gruppenübergreifend steht eine Heilpädagogin zur
Verfügung.
Die
Kinder kommen aus Familien unterschiedlicher sozialer Schichten, der
Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund liegt bei etwa einem
Viertel.
Die
KiTa liegt am Rande eines ruhigen Wohngebietes, nah am Wald. Der
Gruppenraum ist in mehrere Ebenen aufgeteilt, um viel Platz zum
Bewegen zu schaffen. Desweiteren gibt es einen Nebenraum, der sowohl
als Schlafraum, als auch zum Kuscheln und als Leseecke genutzt wird.
Schwerpunkt
in der pädagogischen Arbeit sind Bewegung und Musik, es wird
situationsorientiert und teiloffen gearbeitet. Es besteht eine gute
Zusammenarbeit mit der Musikschule, deren Räumlichkeiten und
Instrumente regelmäßig von der KiTa genutzt werden können.
Die
Arbeit in der Gruppe und auch im Team macht mir großen Spaß. Vor
kurzem habe ich meine Zusatzqualifikation „Fachkraft für
elementare Sprachförderung“ abgeschlossen und freue mich darauf,
dieses Wissen in den Gruppenalltag einbringen zu können.
Luis
ist 3 Jahre alt und seit 2 Monaten, nach einem Umzug und einer neu
aufgenommenen Berufstätigkeit der alleinerziehenden Mutter, in
meiner Gruppe.
Er
spricht kaum und wenn nur undeutlich, ein von mir erstellter und
bearbeiteter Beobachtungsbogen erfasst einen geringen Wortschatz und
kaum 2-Wortsätze („Trinken haben“).
Luis
ist sehr schüchtern, beobachtet lieber die anderen Kinder und
ergreift kaum Initiative mit ihnen zu spielen. An den aktuell sehr
beliebten Rollenspielen zeigt er kein Interesse.
Lieber
nutzt er allein die vielen Bewegungsmöglichkeiten im Raum und
draußen im Garten. Wenn gesungen wird sitzt er zwar meist etwas
abseits der Gruppe, summt allerdings die Melodie mit und hört sehr
aufmerksam zu.
Obwohl
er eigentlich trocken ist, nässt er im Gruppenalltag regelmäßig
ein.
Im
Elterngespräch mit der Mutter kam heraus, dass Luis schon als Baby
eher ruhiger war und spät mit dem Sprechen begonnen hat. Nach dem
Abholen und an den Wochenenden darf Luis meistens Fernsehschauen,
damit seine Mutter in Ruhe die Hausarbeit erledigen kann. Sie spricht
wenig mit ihrem Sohn weil sie der Meinung ist, dass er sie eh nicht
versteht, denn er antwortet kaum auf ihre Fragen.
Mir
ist beim Abholen aufgefallen, dass die Mutter Luis oft Antworten
abnimmt („Hast Du Hunger? Ja, du musst ja Hunger haben, deine
Brotdose ist ja noch voll.“) und ihn oft verbessert, wenn er
undeutlich spricht oder einen Fehler macht.
Den Vorschlag, dass die Heilpädagogin Luis Sprechverhalten
genauer beobachtet lehnt die Mutter ab, mit ihrem Sohn sei alles in
Ordnung, er wäre nur etwas zurückhaltender.
Die
Zusammenarbeit mit der Mutter gestaltet sich als schwierig.
Ich
bin unsicher über meine weitere Vorgehensweise was Luis betrifft.
Gemeinsam
im Team und mit der Heilpädagogin möchte ich nun überlegen, wie
wir Luis weitere Entwicklung fördern und dabei die Mutter mit
einbeziehen können.
Aufgabe:
Analysieren
sie die berufliche Handlungssituation aus psychologischer und
heilpädagogischer Fachperspektive.
Das hat mich sehr interessiert und du hast sehr gut argumentiert. Gruß Mercedes
AntwortenLöschenDer Blog ist gut aufbereitet und enthält tolle Beobachtungen.
AntwortenLöschenViele Grüße
Akad. f.Bildung
https://akademiefuerbildung.blogspot.de
Gibt es auch eine Lösung zum lesen :-)
AntwortenLöschenBitte die Lösung!!
AntwortenLöschenHat jemand die Lösung für die Handlungssituation? Oder andere Situationen zum Üben?
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