Mittwoch, 30. Mai 2012

Kindgerechter Tagesablauf (Krippe)

1. Kindgerechte individuelle Tagesgestaltung
- Rituale sind immer wiederkehrende, vertraute Abläufe, die Halt, Geborgenheit und Orientierung bieten, Kinder stark machen und helfen, sich im Leben zurechtzufinden und den Alltag zu bewältigen
- Bereiche für Rituale in der Krippe:
* Ankommen und Abschied (individuell, zeigt Wertschätzung)
* beim Essen (Tischgebet, Spruch)
* geregelter Jahreskreis und Jahresfestgestaltung
- Rituale sind nicht starr, sondern werden flexibel an die individuellen Bedürfnisse der Gruppe angepasst
- Tagesablauf muss an die Bedürfnisse der Gruppe angepasst werden
- Schlafens- und Essenszeiten flexibel gestalten (wenn Kind schon früher müde ist, darf es vor der üblichen Mittagsschlafzeit ins Bett gehen)
- Wickeln sollte nach Bedarf und nicht nach der Uhr geschehen

2. Mahlzeiten und Ernährung
- vollwertige (ausgewogene, gesunde) Ernährung ist vorzuziehen
- Essen und Trinken Nahrungsaufnahme und Bedürfnisbefriedigung
- 1. LJ: Nahrungsaufnahme = Wärme, Zuwendung, Geborgenheit
- Erleben von Gemeinschaft und Erlernen von Esskultur
- Selbstständigkeit fördern durch alleiniges Entscheiden (was esse ich, wieviel?) und aktives Mitmachen (Essen verteilen, Tisch decken und abräumen, selber essen lassen)

- Grundsätze der kindlichen Ernährung:
* max. 2mal in der Woche Fleisch oder Fisch
* täglich frisches Obst und Gemüse zur Verfügung stellen
* möglichst viele Produkte aus biologisch-dynamischem Anbau
* kein Industriezucker oder sparsame Nutzung von Zucker und Gewürzen
* Calciumbedarf des Kindes decken
* ausreichendes und abwechslungsreiches Getränkeangebot

!! bei Allergien oder U1-Kindern Ernährung mit den Eltern abstimmen !!
!! gute und regelmäßige Ernährung ist Voraussetzung für körperliche und geistige Entwicklung, für Lernen und Schulerfolg !!

3. Pflege und Sauberkeitserziehung
- bei der Pflegehandlung geht es in hohem Maße auch um die Beziehungsgestaltung
- pflegerische Tätigkeiten, begleitet von großem Einfühlungsvermögen sind individuell gestaltet und Basis für pädagogische Bildungsprozesse
- Kind wird bei pflegerischen Handlungen nicht als Objekt gesehen und behandelt
- Kind erlebt Körperpflege als alltägliche Normalität
- Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten (Wie wasche ich gründlich meine Hände?) sowie Vorbildfunktion Erwachsener
- Sauberkeitserziehung erfolgt ohne Zwang, in einer angstfreien und lustvollen Atmosphäre
- ErzieherIn geduldig und verständnisvoll
- gelegentliche Rückfälle beim Trockenwerden bewusst wahrnehmen aber nicht überbewerten (schwächt Selbstvertrauen)
- eventuelle Schamgefühle der Kinder berücksichtigen

4. Ausruhen und Schlaf
- ausreichender Schlaf als Voraussetzung für die gesunde Entwicklung des Kindes
- individuelles Schlafbedürfnis
- Schlafraum mit entspannter, ruhiger Atmosphäre; Schlafbegleitung durch Rituale (Singen, Musik hören)
- Kind soll Schlafen als schön und beruhigend empfinden
- eigener Schlafplatz mit persönlichen Gegenständen (zB. Kuscheltier, evtl. eigene Bettwäsche)
- ErzieherIn legt sich zusammen mit den Kindern hin, ohne einzuschlafen (Infos über Schlafgewohnheiten, Entspannung, vermittelt Ruhe und Sicherheit)
- für Vertretungen sollten die individuellen Schlafgewohnheiten an einer Pinnwand notiert werden oder in einem Mitteilungsbuch oder Gruppentagebuch

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